Digitales Shopfloor Management
Mit dem digitalen Shopfloor Management steigern Unternehmen Effizienz und Qualität ihrer Fertigung. Wir zeigen, wie modernes Shopfloor Management funktioniert und welche Vorteile sich daraus ergeben.
Shopfloor Management ist eine Methode zur effektiven Steuerung und Optimierung von Produktionsprozessen auf der Shopfloor-Ebene, also dort, wo die tatsächliche Produktion stattfindet. Es konzentriert sich auf die direkte operative Ebene und zielt darauf ab, Engpässe zu identifizieren, Produktivitätssteigerungen zu erzielen und die Qualität zu verbessern.
Das Shopfloor Management basiert auf der Idee der kontinuierlichen Verbesserung und der Einbindung der Mitarbeiter auf allen Ebenen. Es geht darum, die Kommunikation und den Informationsfluss zwischen den Mitarbeitern zu verbessern, um Probleme schnell erkennen und beheben zu können. Hierbei werden klare Ziele definiert und regelmäßige Team-Meetings abgehalten, um den Fortschritt zu besprechen und Lösungsansätze zu entwickeln.
Um diese Ziele zu erreichen, werden verschiedene Werkzeuge und Techniken eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise visuelle Management-Boards, die den aktuellen Status sowie Performance-Kennzahlen sichtbar machen. Durch die klare Visualisierung lassen sich Engpässe, Verzögerungen oder Qualitätsprobleme sofort erkannen.
Visuelles Management
Visuelles Management ist eine wichtige Komponente des Shopfloor Managements und bezieht sich auf die Verwendung visueller Hilfsmittel und Kommunikationstechniken, um Informationen auf dem Shopfloor klar und verständlich darzustellen. Ziel ist es, allen Mitarbeitern eine schnelle und intuitive Visualisierung des aktuellen Zustands der Produktion zu ermöglichen.
Das visuelle Management umfasst verschiedene Elemente wie beispielsweise:
Visualisierung von Kennzahlen und Leistungsindikatoren
Einsatz von Visualisierungstools
Fehleranzeigen und Problemdarstellung
Standardisierung und visuelle Arbeitsanweisungen
Visuelles Management trägt dazu bei, die Kommunikation und den Informationsfluss auf dem Shopfloor zu verbessern. Es unterstützt die Mitarbeiter dabei, schnell und effizient zu handeln, Probleme zu erkennen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Durch die klare Visualisierung der Produktionsprozesse und Leistungsindikatoren wird eine transparente und zielgerichtete Arbeitsumgebung geschaffen, die zur kontinuierlichen Verbesserung und Steigerung der Effizienz beiträgt.
Eng mit dem visuellen Management verbunden ist die SQCDP-Methode als systematische Herangehensweise zur Überwachung und Verbesserung von Fertigungsprozessen. Sie steht für Safety (Sicherheit), Quality (Qualität), Cost (Kosten), Delivery (Lieferung) und People (Mitarbeiter) und basiert auf der Überwachung von Kennzahlen und Indikatoren in jedem der Bereiche. Regelmäßige Bewertungen der KPIs dienen der kontinuierlichen Verbesserung der Fertigungsprozesse. Die SQCDP-Methode wird häufig in Form eines visuellen Dashboards oder Scorecards implementiert, auf dem der Status von Sicherheit, Qualität, Kosten, Lieferung und Mitarbeiter direkt sichtbar ist.
Nachteile des klassischen Shopfloor Managements
Für die Überwachung von Fertigungsprozessen und insbesondere das Vermeiden von Produktionsausfällen ist Transparenz ein kritischer Faktor. Das Fehlen von Live-Daten im Shopfloor Management durch eine manuelle Datenerfassung kann zu verschiedenen Problemen führen:
Bei der manuellen Datenerfassung besteht ein höheres Risiko von menschlichen Fehlern. Mitarbeiter können beispielsweise Daten falsch eingeben, Zahlen verwechseln oder Informationen versehentlich auslassen. Dadurch können falsche oder unvollständige Daten entstehen, die zu fehlerhaften Analysen und Entscheidungen führen können.
Die manuelle Erfassung von Daten erfordert Zeit und Arbeitskraft. Mitarbeiter müssen Informationen physisch erfassen, dokumentieren und möglicherweise in verschiedene Systeme eingeben. Dies kann zeitaufwendig sein und von anderen wichtigen Aufgaben ablenken. Zudem können Ressourcen wie Papier und Stifte benötigt werden, um die Daten festzuhalten.
Bei der manuellen Datenerfassung besteht oft eine Verzögerung zwischen dem Zeitpunkt, an dem die Daten erzeugt werden, und dem Zeitpunkt, an dem sie verfügbar sind. Informationen müssen erst erfasst, übertragen und möglicherweise manuell verarbeitet werden, bevor sie für Analysen oder Entscheidungen genutzt werden können. Dadurch gehen Echtzeitdaten verloren, was die Reaktionsfähigkeit und Effizienz des Shopfloor-Managements beeinträchtigen kann.
Manuell erfasste Daten sind oft unstrukturiert und müssen möglicherweise manuell in ein digitales Format übertragen werden, um sie analysieren zu können. Dieser Prozess kann zeitaufwendig sein und die Möglichkeit zur Durchführung umfassender Analysen einschränken. Zudem ist es schwieriger, große Mengen an Daten zu verarbeiten und Muster oder Trends zu identifizieren.
Wenn Daten manuell erfasst werden, besteht die Gefahr von Inkonsistenzen und Inkompatibilitäten zwischen verschiedenen Systemen oder Datenquellen. Die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen kann schwierig sein und erfordert möglicherweise zusätzliche manuelle Schritte, um die Daten in einem konsistenten Format zu erfassen und zu speichern.
Auch das Maßnahmenmanagement wird durch die fehlende Automatisierung von Prozessen beeinträchtigt. Anpassungen an neue Anforderungen sind nur begrenzt oder mit hohem Aufwand durchführbar und die Reaktionsfähigkeit auf Fehler oder Abweichungen ist niedrig. So können beispielsweise Qualitätseinbußen, Kostensteigerungen oder Sicherheitsrisiken entstehen.
Das analoge Shopfloor Management ist nur begrenzt skalierbar. Bei einem Wachstum des Maschinenparks wird das analoge Shopfloor Management der erhöhten Komplexität und den steigenden Anforderungen häufig nicht gerecht. Infolgedessen können Überwachungsanforderungen nicht zielorientiert erfüllt werden.
Vorteile des digitalen Shopfloor Managements
Das digitale Shopfloor Management ist ausgerichtet auf die Entwicklung eines umfassenden und zentralisierten Systems für die Verwaltung von Fertigungsabläufen. Indem Daten von Maschinen, Systemen und Prozessen in der Fertigung live erfasst und analysiert werden, können Fertigungsprozesse optimiert und die Effizienz des Maschinenparks gesteigert werden.
Durch die Digitalisierung können Produktionsdaten in Echtzeit erfasst und analysiert werden. Dies ermöglicht eine bessere Transparenz über den aktuellen Zustand der Produktion und hilft bei der Identifizierung von Engpässen oder Problemen.
Die Digitalisierung ermöglicht eine automatisierte Datenerfassung und -verarbeitung, was die Effizienz in der Produktionsumgebung erhöht. Durch den Einsatz von IoT-Geräten und Sensoren können beispielsweise Maschinenleistung und Energieverbrauch überwacht und optimiert werden.
Durch die Digitalisierung des Shopfloor Managements können Qualitätsdaten in Echtzeit erfasst und analysiert werden. Dies ermöglicht eine frühzeitige Fehlererkennung und Qualitätskontrolle, um Ausschuss und Nacharbeit zu reduzieren.
Durch den Einsatz digitaler Werkzeuge können Materialflüsse und Ressourcen besser geplant und optimiert werden. Durch Echtzeitdaten und Prognosen können Bestandsniveaus, Lagerhaltung und Produktionskapazitäten effizienter gesteuert werden.
Die automatische Erfassung von Daten aus dem Fertigungsprozess sowie deren Verknüpfung mit Auftragsdaten ermöglicht eine Rückverfolgbarkeit von Aufträgen und Chargen. Eine digitale Erfassung sowie die effiziente und durchsuchbare Speicherung der Daten bietet Unternehmen die Möglichkeit, Anforderungen an eine Langzeitarchivierung einfach und sicher zu erfüllen.
Die Digitalisierung ermöglicht eine bessere Kommunikation und Zusammenarbeit auf der Shopfloor-Ebene. Mitarbeiter können über digitale Plattformen und Tools Informationen austauschen, Probleme diskutieren und gemeinsam an Lösungen arbeiten.
Digitale Werkzeuge erleichtern die Implementierung von kontinuierlichen Verbesserungsprozessen wie Lean oder Six Sigma. Durch die Analyse von Daten und Leistungskennzahlen können Unternehmen Verbesserungspotenziale identifizieren und innovative Lösungen entwickeln.